Mittwoch, 12. August 2009

Der Jakobsweg ruft





Endlich, nach vielen Vorbereitungen ist es nun soweit! Ich bin auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela unterwegs. Schon ein bisschen ein komisches Gefühl, ca. 2700 km vor sich zu haben, und dies zu Fuss! Es hat ja gut angefangen: das Wetter stimmte, zum Glück nicht ganz so heiss, da immer ein angenehmes Lüftchen zu spüren war. Startort: Rapperswil. Auf der Damm-Holzbrücke und bis Pfäffikon hat Vreni mich noch begleitet. Dann gabs ein kurzer Abschied und von da an gings allein weiter, das war auch gut so, weil der Weg rapid steil wurde. Am Restaurant Luegeten vorbeizulaufen, ohne einzukehren, bedurfte schon ein bisschen Überwindung. Aber ich hatte ja Aprikosen im Rucksack und einen Apfelsaft........ Der Weg wurde dann gemütlicher, bevor es vor dem St. Meinrad nochmals etwas ruppig wurde. Bis Einsiedeln gings dann auf und ab, eine liebliche Gegend.
Auf dem Pilgerweg trifft man Leute: mit einem Thurgauer Bekanntschaft gemacht. Der ist nur so etappenweise unterwegs und wird morgen wieder von seiner Frau abgeholt. Auch ein deutsches Ehepaar getroffen. Die machen eher Luxuspilgern, denn sie übernachten immer im Hotel und werden noch bis Brunnen laufen, also noch bis morgen. Apropos Übernachten: ich bin im Kloster Einsiedeln in einem 6-er-Schlag. Es ist bis jetzt nur noch ein Italiener dort, also sehr komfortabel. Das Bett ist nostalgisch, was auch der Patres dazu zu bemerken hatte. Es ist so weich, dass man nicht hinausfallen kann. Das Nachtessen im Kloster ist o.k. (Suppe, Reis, Gemüseplätzli und Salat); Übernachtungspreis mit Halbpension CHF 35.00, da kann man nichts sagen. Ich werde mir aber noch einen Dessert im Dorf leisten. Man wird sich doch noch etwas gönnen mögen!!
Die Spiritualität ist auch nicht zu kurz gekommen. Wie im Kloster Fischingen beten auch hier die Patres mehrere Male am Tag. Und einer dieser Chorgesänge habe ich auch in Einsiedeln miterlebt. Die Kirche ist sehr pompös, und dies wollte ich auch fotomässig festhalten. Da habe ich wohl nicht mit den Patres gerechnet. Kaum habe ich einmal geknipst, ist einer der Mönche auf mich zugerannt und hat mir zu verstehen gegeben, dass Fotografieren nicht erlaubt sei. Sie wollen offenbar lieber Fotografien verkaufen, was natürlich lukrativer ist. Wenn ich noch meinen Kaffee geniessen will, muss ich jetzt aufhören, denn um 20:15 Uhr ist das Kloster zu. Buona notte.

1 Kommentar:

  1. Viel Glueck! Bin gespannt was du noch alles so erlebst auf der langen Reise :)

    AntwortenLöschen