Donnerstag, 20. August 2009

Das Hotel als Unterkunft ist nicht immer alles....


Noch zum gestrigen Hotel: es ist ein ****Hotel gewesen, das ursprünglich CHF 180.00 verlangte, und als ich mich als Pilger zu erkennen gab, tauchten sie mit dem Preis auf CHF 100.00 inkl. Frühstück. So wurde mein Budget nicht zu stark strapaziert. Das nenne ich dem Kunden angepasstes Verhalten. Es ist allerdings nicht überall so, meistens dort, wo Mitarbeitende eher lustlos als hilfsbereit ihren Job machen. So habe ich heute bei einem **Hotel angeklopft, die wollten CHF 115.00 und liessen gar keinen Rabatt zu. So wird das Bett heute Abend vermutlich leer bleiben und das Hotel wird keine Einnahmen verzeichnen. Schade! In der Schweiz, das habe ich allerdings gewusst, sind die Preise relativ hoch, insbesondere dann, wann ich ein Hotel nehmen muss. Leider lässt sich das nicht immer vermeiden, da es nicht überall Backpackers-Hotels, Privat- oder Klosterunterkünfte gibt. Also passe ich mich jeweils der Situation an, und nehme was vorhanden ist. Heute ist es ein ***Hotel, direkt am See für CHF 75.00. Wenn immer möglich bevorzuge ich aber Klosterunterkünfte oder Pilgerherbergen. Dies nicht nur wegen der Preise, sondern auch wegen der Gesellschaft am Abendessen. Im Hotel ist es eher schwierig mit anwesenden Gästen ins Gespräch zu kommen, was bei den anderen Unterkünften fast automatisch passiert, denn man sitzt praktisch immer an langen Tischen und mit anderen gleichgesinnten zusammen.
Übrigens wird auch mit dem Internet sehr unterschiedlich umgegangen. Am absolut teuersten war eine 1/2 Stunde in Brienz. Dort kostete sie CHF 14.00 in einem Juwelierladen! Wenn ich also diesen Tagesrhythmus beibehalte und es überall so teuer wäre, müsste ich für die 100 Tage ca. CHF 1400 rechnen!! Zum Glück ist das nicht so: die meisten verlangen CHF 3.00 oder es ist gratis, wie in der heutigen Unterkunft.
Heute startete ich etwas spät, da ich das sehr gute Morgenessen und das Hotel voll auskostete. Übrigens: es geht wieder besser. Es ging durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet der Aare entlang, bis diese in den Thunersee mündete. Es brauchte wieder einmal ein wenig Überwindung, denn es folgte eine Seebadi, die zum Baden einladete. Bei dieser Hitze wäre das bestimmt sinnvoll gewesen, so dachten sicher auch die bereits zahlreich anwesenden Badegäste. Ich ging weiter, schwörte mir aber, dass ich heute noch in den See jucken werde. Zweimal ging es recht stutzig den Berg hinauf und dann natürlich wieder hinunter. Mein Leibchen war wieder einmal "pflotschnass". Auch auf dieser Teilstrecke gings glücklicherweise meistens durch Wald, aber es öffneten sich immer wieder herrliche Fenster auf den See und das gegenüberliegende Ufer. Ein Österreicher Pilger sagte mir einmal, dass er uns nicht um die Schokolade, nicht um die Berge und auch nicht um den Finanzplatz beneide, aber die Seen, um die beneidet er uns ganz fest. Ich muss ihm recht gegen, ich habe bis jetzt einige Seelandschaften abgelaufen, und jede hat ihren speziellen Reiz, einmal sind es die Farben, einmal die Bergen, einmal ist es ein wilder See, einmal eher eine Pfütze.
Ich bin übrigens in Gunten und werde jetzt den geplanten Sprung in den kühlen Thunersee wagen. Viel Spass!

1 Kommentar:

  1. Ohh ich vermisse die Seen auch, da drin gibt's keine Haie (=sorgloses schwimmen) :-)

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