Freitag, 14. August 2009

die chaibe bräme....

Heute gings in Brunnen weiter. Leider habe ich vergessen, meinen Pilgerpass abstempeln zu lassen. Das Stempeln ist insofern wichtig, als in Santiago die Auszeichnung (Compostela) nur dann abgegeben wird, wenn genügend nachgewiesen ist, dass man den Weg auch gelaufen ist. Es ist bestimmt jetzt nicht so schlimm. Aber schade ist es trotzdem, weil gerade vom Kloster Ingenbohl hätte ich gerne einen Stempel gehabt, da die Leute so nett waren, insbesondere Sr. Bernadette.

Erstmals gings mit dem Schiff hinüber nach Treib; leider dauerte die Bootsfahrt nur 10 Minuten. Irgendwie merkte ich, dass ich heute nicht so gut drauf bin. Auf der ersten Ansteigung wurde es bereits sehr warm, und ich habe viel Fett verbrannt. Das ist ja gut so. Kürzlich habe ich gelesen, dass beim Wandern Fett verbrannt wird, aber auf der anderen Seite die Muskeln aufgebaut werden. Nur im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass irgendwelche Muskeln aufgebaut werden. So muss ich bald am Gurt ein neues Loch einstanzen, damit ich die Hosen nicht verliere.

Den ganzen Tag haben mich Brämen begleitet. Diese Viecher sind überall gewesen. Zeitweise musste ich wild um mich fuchteln, um die Kreaturen loszuwerden. Offenbar lieben sie die amerikanische Sonnencreme, die wir aus California im Frühling mitgenommen haben, oder ist eventuell etwas anderes schuld............ In Beckenried, um die Mittagszeit, habe ich mir ein Bad im Vierwaldstättersee genehmigt. Die Abkühlung war eine Wohltat und hat sehr gut getan. Das letzt mal, wo ich im Vierwaldstättersee gebadet habe, dürfte ca. 51 Jahren her sein. Denn vis-à-vis liegt Vitznau, dem Ort, wo ich meine ersten 6 Lebensjahren erlebt habe! Der Vierwaldstättersee ist wirklich eine schöne Gegend: von Bergen umrahmt und doch lieblich. Eine herrliche Gegend, auch zum Ferien machen. Nach dem Bad gings wieder ein bisschen besser, aber der Rucksack drückte ziemlich. Ich habe wirklich zuviel mitgenommen. Ich werde bald einmal eine Triage machen. In Stans bin ich nicht im Kloster, sondern in einer privaten Unterkunft.
Bisher konnte ich auch überall duschen, das ist bei dieser Hitze wichtig, und ich geniesse das Wasser ausserordentlich.

Getroffen habe ich auf der ganzen Strecke nur eine deutsche Pilgergruppe, die auf der letzten Etappe von zehn waren. Sonst war es wieder eher ruhig.

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