Freitag, 9. Oktober 2009

Air-sur-l'Adour bis Arzacq, 28 KM, 09.10.2009

Wieder einmal eine bewegende Geschichte auf dem Jakobsweg: seit Tagen treffe ich Alfred, Oesterreicher, und Lerd, Thailand, auf dem Weg, meistens morgens, denn sie laufen relativ langsam. Trotzdem erreichen sie meistens das gleiche Etappenziel, nur haben sie bedeutend laenger. Die beiden kennen sich seit einigen Jahren, als Alfred in Thailand Tauchferien machte. Nach einem Tauchgang fuehlte er sich nicht sehr gut und teilte dies der Tauchleitung mit. Womoeglich stimmte etwas nicht mit der Fuellung der Flasche. Die Schule nahm ihn nicht ernst. Nur Lerd, der dort als Barmann arbeitete, dachte, da muesse man vorsichtig sein und brachte Alfred ins Spital. Es wurden sofort Massnahmen ergriffen, um den Druckausgleich wieder zu korrigieren. Alfred verdankte ihm seine Gesundheit, denn 12 Stunden spaeter waere es zu spaet gewesen. Das ist die eine Geschichte, die andere ist, dass am naechsten Tag der Tsunami ueber das Land hereinbrach. Und nachdem Alfred zu dieser Zeit immer noch im Spital weilte, hat er womoeglich ein 2. Mal Glueck. Als Dank hat Alfred Lerd auf den Jakobsweg eingeladen und die Kosten uebernommen. Leider habe ich den Eindruck, dass Lerd nicht immer den gluecklichsten Eindruck jetzt macht, denn es ist fuer ihn ziemlich anstrengend. Die Geschichte finde ich trotzdem beruehrend.
Heute ging es recht gut mit Laufen, obschon ich am Morgen den laedierten Fuss wieder ein wenig spuerte. Aufgrund dessen haben wir auch versucht, die Strecke moeglichst kurz zu halten, und haben einige Abkuerzungen genommen. Das ist zwar nicht sehr einfach, denn ich habe keine Karte, aber in den Gites werden immer wieder moegliche Abkuerzungen erklaert. So sind wir nur 28 KM statt 32 gelaufen, immerhin eine Zeitersparnis von ca. 1 Std. Ueber Mittag in Miramont im Hinterraum einer Baeckerei gegessen, da es gerade regnete. Bemerkenswert auch hier wieder die Gastfreundschaft, der wir fast ueberall begegnen. Obschon wir das Brot selbst mitgebracht haben (wir wussten nicht, dass es dort eine Baeckerei gegeben hat), konnten wir die Lokalitaet benuetzen. Und zudem hat die Dame wegen uns den Laden erst 1/2 Stunde spaeter dicht gemacht! Natuerlich haben wir dann nebst dem Bier auch noch Suessigkeiten eingekauft.

Das Wetter wechselt immer noch ziemlich haeufig, einmal Sonne, dann kurze Regenschauer (heute 2x1/4 Std.), dann bewoelkt, aber zum Gehen immer noch sehr angenehm.
In Arzacq gibt's nur eine Gite, so dass wieder viele beeinander sein werden.

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